Alles nachgeholt … was an Fehlern in drei Wettkämpfen versäumt wurde

Um es vorweg zu sagen: es war kein schlechter Wettkampf, der dem bekannt fairen und sachkundigem Grünstädter Publikum, das wieder in stattlicher Zahl die Ränge füllte, geboten wurde.

Die Grünstädter Mannschaft gab sich kaum eine Blöße und erzielte nach herkömmlicher Wertung über 315 Punkte, einen Wert, der in der Liga zur Zeit nur vom Tabellenführer SKV übertroffen werden kann.

Die Koblenzer Gäste, die in den ersten drei Ligabegegnungen absolut am Limit geturnt, will sagen, eine unglaublich niedrige Fehlerquote über drei komplette Wettkämpfe gezeigt hatten, wollten dies natürlich gerade auch im Rheinland-Pfalz Prestigederby fortsetzen.

Dass dies nicht gelang, hat eine Reihe von Ursachen. Zum einen pfiff das Team personell auf dem letzten Loch: neben dem schon vorher verletzten Angelo Schall musste auch Sprungspezialist Raphael Alt die Waffen strecken. Zum anderen war bekannt, dass sich die Pfälzer Turnfreunde mit einem um mehr als siebzehn Punkte höheren Gesamtausgangswert absolut außer Schlagdistanz des Koblenzer Rumpfteams befanden.

In dieser Konstellation schlichen sich schon am Boden Fehler ein, die man in den Wettkämpfen zuvor nicht gesehen hatte. Am Seitpferd mussten nach 12 fehlerfreien Übungen dann gleich drei KTVer einen Boxenstopp am Magnesiabehältnis einlegen, und da Youngster Tom Kunz nach seiner Superübung gegen Oberhausen an den Ringen bitteres Lehrgeld zahlen musste, brauchte man sich über den Pausenstand von 4:29 nicht zu wundern.

Was Fehlerfreiheit wert ist, zeigte sich am Sprung. Ausgerechnet am traditionell schwächsten Gerät des „Team vom ( R) Eck“ durfte man nach einem Sturz vom Max Finzel mit 5:6 an einem Gerätepunkt schnuppern, und das, obwohl die Koblenzer in ihrer Personalnot nur zwei Sprünge mit Schrauben präsentieren konnten. Durchwachsene Leistungen an Barren und Reck, wo nur die fehlerfrei agierenden Stefan Salzmann und Jochen Pfirrmann sowie Ivo Hofmann ihre Übungen gewohnt sicher präsentierten, führten zum deutlichen Endstand von 13:52 aus Sicht der Mittelrheiner.

Einen besonderen Leckerbissen bot Viktor Weber am Reck, als er seinen Kolman nur mit einer Hand zu fassen bekam. Neuneinhalb von zehn Turnern hätten Magnesianachschub geholt. Nicht so Viktor; er hielt einfach den Griff, turnte einen einarmigen Riesen mit halber Drehung und setzte seine Klasseübung unbeeindruckt fort. Hut ab, Viktor!

Fazit: Die Niederlage gegen Grünstadt ist kein Beinbruch, vielmehr unterstreicht sie die hervorragenden Vorstellungen, die das Koblenzer Team in den Wettkämpfen zuvor gezeigt hat. Die Mannschaft weiß, was zu tun ist, um die nächsten Auseinandersetzungen wieder offener zu gestalten.

Die KTV bedankt sich bei den Grünstadter Turnfreunden für den fairen Wettkampf in freundschaftlicher Atmosphäre.

Josef Quadt KTV Koblenz

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