Barren und Reck bringen die Entscheidung
Also doch: die KTV kann gegen die KTG gewinnen. Bevor es allerdings so weit war, lag ein Stück harter Arbeit vor dem Team von KTV Trainer Ralf Schall. Nach sechs Geräten stand es 45:22 für die Koblenzer, die auf den verletzten Niederländer Jordi Hagenaar verzichten mussten.
So stellte sich Aaron Wagner in den Dienst der Mannschaft und vertrat Jordi am Boden. Trotz einer guten Darbietung konnte auch er den Verlust des ersten Gerätes nicht verhindern; die Turner aus der Neckarstadt setzten ihren um einen Punkt höheren Ausgangswert in einen 5:3 Sieg am Boden um.
Am Seitpferd revanchierten sich die Turner vom Deutschen Eck eindrucksvoll mit 13:1 und bauten den so gewonnenen Vorsprung durch eine gute Vorstellung an den Ringen mit einem knappen 5:4 Sieg zur 21:10 Pausenführung aus.
Gleich zum Anfang der zweiten Wettkampfhälfte holte sich Heidelberg mit hochwertigen und sauber ausgeführten Sprüngen die Wertung am vierten Gerät, und plötzlich war der schöne Vorsprung von Ralf Schalls Schützlingen wieder auf einen Punkt geschmolzen.
Die Hoffnung auf der einen und die Bedenken auf der anderen Seite wurden allerdings durch die hervorragenden Barrenübungen von Vinzenz Haug, Aaron Wagner und Wowa Klimenko schnell beseitigt, da sie 11 Punkte auf das Koblenzer Konto buchten. Da fiel es auch kaum noch ins Gewicht, das Loran de Munck seine Barrenübung nach dem Motto „…und ist der Plan auch gut gelungen, bestimmt verträgt er Änderungen“ mehrfach umstrukturieren, und folglich zwei Scores an Shimon Acki abgeben musste.
Spätestens als Wowa Klimenko als erster Turner am Reck mit seiner überragenden Übung vier weitere Punkte eingeheimst hatte, war der Widerstand der Heidelberger gebrochen, trotzdem turnten auch Aaron Wagner, Angelo Schall und Marco Söhn ihre Darbietungen zum 13:0 Sieg am Königsgerät der Turner sauber durch.
Aus dem wie aus einem Guss turnenden „Team vom (R)Eck“ soll hier Aaron Wagner besonders genannt werden, der bedingt durch den Ausfall von Jordi Hagenaar an allen sechs Geräten antrat, und dabei stolze 72,70 Punkte erturnte. Aarons Kommentar, als er nach zwei Stunden und zwei Minuten nach seiner Reckübung erschöpft auf dem Weichboden neben dem Barren Zuflucht suchte: „Boah ey, Sechskampf, das kann nächstes Mal ein anderer machen.“
Nach exakt zwei Stunden und fünfundzwanzig Minuten gab das souverän agierende Kampfgericht unter Leitung von OK Gert Speier die letzte Wertung bekannt, so dass die begeisterten Zuschauer einen kurzweiligen Nachmittag erlebten.
Die KTV dankt der Mannschaft von Michael Wilhelm für einen fairen Wettkampf in einer harmonischen Atmosphäre.