Hochspannung auf Augenhöhe
Vierter gegen Tabellenletzten, das hört sich nach einer klaren Sache für das Team der KTV Koblenz an. Das Gegenteil ist der Fall. Mit den Mittelhessen stellt sich am Samstag um 16.00 Uhr ein Team in der Sporthalle der Julius Wegeler Schule in der Beatusstraße vor, das am vorigen Wettkampftag bis auf ein Zehntel genau die gleiche Ausgangswertung wie die Schützlinge von Ralf Schall aufwies. Dabei erturnten die Großen-Lindener nach herkömmlicher Wertung sogar zweieinhalb Punkte mehr als ihre Gegner vom Mittelrhein.
Während die Koblenzer in den ersten drei Wettkämpfen nahezu fehlerfreie Darbietungen in zwei Siege gegen Heilbronn und Oberhausen ummünzen konnten, verloren die Hessen bisher alle Partien.
Dabei steigerte sich das Team von TV Trainer Kai Drescher nach anfänglichen Schwächen von Wettkampf zu Wettkampf und konnte vor 14 Tagen erstmals die 300 Punkte Marke knacken.
Angesichts des Koblenzer Lazaretts und den gegensätzlich verlaufenden Leistungskurven beider Teams wird mit einem hochspannenden Wettkampf auf Augenhöhe gerechnet, den die Hessen gewinnen müssen, wollen sie den Abstieg nicht schon vorzeitig besiegeln. Die KTV will sich mit einem Sieg der letzten theoretischen Abstiegsgefahr entledigen und sich im Mittelfeld der 2. Bundesliga festsetzen.
Die Mannschaft der KTV Koblenz wird den Wettkampf in Gedenken an die vor Wochenfrist plötzlich und unerwartet verstorbenen Geschäftsführerin und Schatzmeisterin des Turngaus Rhein-Mosel, Margret Quirbach, mit Trauerflor bestreiten.
Margret hätte sich über den ersten Bundesligawettkampf in ihrer „guten Stube“ in Moselweiß zweifellos gefreut. Wir werden Margret sehr vermissen.
Unseren hessischen Turnfreunden wünschen wir eine gute Anreise zu einem sicherlich interessanten Wettkampf zweier arg gebeutelter Teams.
Josef Quadt