Koblenz. Am vergangenen Samstag trafen sich KTV-Vereinsvorstand mit Cheftrainer Ralf Schall und Turnern in den Räumen des Sportbundes Rheinland auf dem Koblenz Oberwerth, um die Weichen für das Jahr 2015 zu stellen. Nach dem Klassenerhalt des Koblenzer Teams in einer bewegten Saison 2014 sollten die Trainingsziele für das neue Jahr abgesteckt und schon jetzt die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet werden. Nach einem erfolgreichen Saisonstart im vergangenen September hatte das Team durch Rückenprobleme von Stefan Salzmann (TV Nievern) Verletzungspech von Jan Damrau (TV Moselweiß) zuletzt zurück stecken müssen und mit dezimiertem Bundesligakader das Saisonende erreichen müssen. Das Trainings- und Wettkampfjahr 2015 begann allerdings unter keinem guten Stern, da die Bundesligaturner infolge Verkauf der Trainingsstätten am Mozartplatz auf dem Koblenzer Oberwerth an einen Investor in die Messehalle am Wallersheimer Kreisel umziehen mussten. Hier bieten sich den Leistungsturnern jedoch trotz umfangreicher Unterstützung durch die Stadt Koblenz und den Turnverband Mittelrhein erheblich ungünstigere Trainingsbedingungen. Die für schwierige Übungsteile und Abgänge dringend erforderliche Schnitzelgrube fehlt hier und diverse didaktische Geräte zur Trainingsverbesserung fehlen ebenfalls. Zudem müssen die Bundesligaturner im Februar/März für 5 Wochen völlig auf die provisorische Trainingsstätte verzichten, das zu dieser Zeit Ausstellungsmessen laufen. Währenddessen wird das Regeltraining in benachbarte nahegelegene oder entfernt gelegene Trainingshallen provisorisch verlagert werden. Was den Gesundheitszustand von Jan Damrau, der mittlerweile an seiner Kreuzbandverletzung operiert wurde, und Stefan Salzmann, der infolge Bandscheibenschaden aussetzen musste, lässt sich in Hinblick auf die Bundesligasaison im Herbst zur Zeit noch nichts sagen. Sie sind beide in medizinischer Behandlung und es bleibt zu hoffen, dass sie zum Herbst für die Ligasaison wieder einsatzbereit sind. Vereinsvorsitzender und Teamarzt Dr. Peter Radermacher steckte vor Turnern, Trainer und Vorstand die Ziele und Problemstellungen für 2015 ab. Es gilt, die aus der provisorischen Trainingssituation erwachsenden Trainingsdefizite durch externe Trainingseinheiten bei befreundeten Vereinen und Trainingslagern zumindest teilweise auszugleichen. Hierzu müssen zusätzliche finanzielle Mittel beantragt werden. Zugleich muss schon frühzeitig dafür gesorgt werden, dass der in der Bundesliga übliche ausländische Gastturner, im vergangenen Jahr waren des Boudewijn de Vries und Glen Smink aus den Niederlande, unter Vertrag zu bringen sind. Wegen der im Herbst terminierten Kunstturn-Weltmeisterschaft, bei der de Vries vermutlich teilnehmen wird, müssen bald Abstimmungsgespräche laufen. Die Neuzugänge im KTV-Team, Tom Kunz (VfL Altendiez), Dennis Gutschin (TV Jahn-Plaidt) und Sascha Blätter (TV Weißenthurm) gilt es vermehrt unter die Aufsicht von Cheftrainer Ralf Schall zu nehmen und auf die Leistungsanforderungen der Liga noch besser vorzubereiten. Raphael Alt, der zuletzt ein Auslandssemester in Thaipe absolviert hatte, dürfte demnächst wieder in Deutschland sein und im Herbst als Routinier zur Verfügung stehen. Bleibt zu hoffen, dass er seine Trainingspause bald kompensiert hat. Mit dem als Vereinsvertreter geladenen Klaus-Herrmann Wilbert, selbst Trainer im VfL Altendiez, wurden die Ziele für den Start der KTV II-Mannschaft unter seiner Leistung und möglichen Kooperationen zwischen der KTV Koblenz und dem VfL Altendiez in 2015 abgestimmt. Hier hatte die Zusammenarbeit bereits in 2014 gut funktioniert und erfolgreiche Kooperationen bei dem Mannschaftswettkämpfen im vergangenen Herbst hervor gebracht.
In der nachfolgenden Trainingsbesprechung stimmte Trainer Schall die individuellen Trainingspläne mit den einzelnen Turnern ab. Bis Mitte Februar kann das Training in der Messehalle am Wallersheimer Kreisel stattfinden. Nachfolgend heißt es den Trainingsbetrieb für 5 Wochen in den Turnhallen befreundeter Vereine provisorisch aufrecht zu erhalten. Sicherlich bei dem gewohnten Leistungsniveau der Bundesligaturner eine sportliche Herausforderung. Insbesondere für Angelo Schall, der nach einem erfreulichen 14. Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im vergangenen Jahr es schwer haben wird, seinen Leistungsstand beim Wechsel in das Aktivenlager bei den Deutschen Meisterschaften zu halten. Für Jan Damrau ist bereits jetzt eine Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr illusorisch. Für ihn bleibt der Blick auf die Bundesliga 2015 mit Einzelgeräteeinsätzen erklärtes Ziel.