Wer nichts macht, macht nichts verkehrt

… oder neudeutsch: shit happenz

Hennes Weisweiler, Winfried Schäfer, Otto Rehhagel, Klaus Augenthaler, Giovanni Trappatoni; alle Genannten sind/waren Trainer mit einem Monatsgehalt, von dem man eine durchschnittliche Bundesligamannschaft in unserer Sportart wahrscheinlich über eine Dekade finanzieren könnte.

Sie wechselten den vierten Ausländer ein, was ihren jeweiligen Verein so richtig Geld kostete. Soviel zum Malheur des KTT. Nachkarten bringt nichts. Abhaken. Vergessen.

Viel wichtiger war, wie sich der Wettkampf gestaltete. Oberhausen setzte fünf Turner unter 19 Jahren ein, die in der Endabrechnung für sieben Scorepunkte verantwortlich zeichneten.

Nach anfänglicher Nervosität an Boden und Seitpferd behielten die Oberhausener scheinbar unbeeindruckt von der schnellen Koblenzer 16:11 Führung die Nerven und leisteten sich erst in der allerletzten Reckübung einen für Laien erkennbaren Fehler in Person von Timo Balk (dem ominösen 11. Mann).

Wenn man so will, hatte im Vergleich zum Vorjahreswettkampf eine Umkehr der Vorzeichen stattgefunden. Oberhausen turnte mit einer ungewöhnlich niedrigen Fehlerquote und knöpfte den Mittelrheinern die Wertung an den Ringen, bis dahin eine Domäne der Koblenzer, mit sage und schreibe 10:1 ab. Die KTV wiederum sah sich in der für sie ungewohnten Rolle eines Gewinners der Sprungwertung.

Aufgrund der Galavorstellung von Boudewijn de Vries und Glenn Smink wiesen die Koblenzer einen um nur 2,4 Punkte niedrigeren Ausgangswert als die Oberhausener aus.

Bezeichnenderweise erturnte Oberhausen nach herkömmlicher Wertung 2,9 Punkte mehr als die KTV. Auch dafür ließe sich eine ganze Reihe von Gründen nennen. Das würde allerdings den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Dazu nur soviel: Die Jungs müssen unter der Woche ihren Mann in Beruf und Studium stehen. Da kann man schwerlich im Wochentakt am Limit turnen.

Die Zuschauer wurden durch einen spannenden Wettkampf mit guten Leistungen bestens unterhalten. Das ist es, was zählt.

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